Neue Blogreihe: “Auf einen Kaffee mit… Jasmine Thomas, Sängerin & Songwriterin”

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Wie gelingt es Berliner Musikerinnen und Musikern Musikmarketing in Eigenregie mit kleinen Budgets zu meistern? Unter dem Titel “Auf einen Kaffee mit…” werden wir zukünftig regelmäßig Interviews mit ehemaligen Teilnehmenden des Zertifikatskurses “Strategisches Musikmarketing im Social Web” veröffentlichen – gespickt mit Tipps, persönlichen Erfahrungen und Inspirationsfutter für die eigene musikalische Karriere.

Ariana Dongus im Gespräch mit Jasmine Thomas im Hardenbergcafé (Charlottenburg)

Los geht’s! Für die erste Ausgabe der Blogreihe habe ich ein Interview mit der Sängerin und Songwriterin Jasmine Thomas (30) geführt. Wir sprachen über die Schwierigkeit sich selbst als Künstler-Marke zu präsentieren, Unabhängigkeit im Musikeralltag und ihr neues Musikvideo.

Jasmine Thomas

Foto: Ariana Dongus

Jasmine Thomas tanzt und singt, soweit sie zurückdenken kann, berichtet die gebürtige Berlinerin mit deutsch-gambischen Wurzeln lächelnd. Von Motown über Jazz bis hin zu Radio-Pop hat die Sängerin über 200 Songs im Repertoire.

Am 1. August veröffentlichte sie das Musikvideo zu “Impossible”, ein A Capella Cover der R&B-Sängerin Shontelle. Der Song ist Anfang des Jahres bekannt geworden durch die Interpretation des britischen X-Factor Kandidaten James Arthur. Das selbst produzierte, stimmgewaltige Musikvideo von Jasmine hat meine Aufmerksamkeit erregt und so traf ich mich mit der Sängerin in Charlottenburg auf eine Eisschokolade, um mehr über den Entstehungsprozess des Videos und ihre aktuellen Projekte zu erfahren.

 

Wie entstand die Idee einen bekannten Track zu covern?

“Im Laufe der Zeit merkte ich, dass es als Newcomer Künstlerin unsagbar schwierig ist mit der eigenen Musik breite Aufmerksamkeit zu erlangen”, berichtet mir Jasmine. So entstand die Idee Cover Songs mit ihrer eigenen unverwechselbaren Note zu singen.

Jasmine Thomas und ihr erster A Capella Song “Impossible”

Das erste Musikvideo in Eigenregie

Jasmine erzählt mir, dass sie den Song bei sich zu Hause aufgenommen und das Video in Eigenregie editiert und veröffentlicht hat. Befreundete Produzenten des Indie-Labels NonPareilRecords stellten Jasmine ihr Studio und ihre Kamera zur Verfügung. Ganz ohne finanzielles Budget war sie in der Lage, zu so einem professionellem Ergebnis zu kommen. Das hat mich beeindruckt! Doch Jasmine winkt bescheiden ab: “Es war mehr ein Versuch”. Dennoch, ein recht erfolgreicher Versuch für ein Erstlingswerk. Das Video erreichte aus dem Kaltstart in den ersten zwei Wochen 1.000 YouTube Klicks. Sie ergänzt, dass sie sich auch durch die YouTube-Aktion “ArtistsofBerlin” wieder stärker mit YouTube und den Vernetzungsmöglichkeiten über die Video-Community beschäftigt. “Mein Problem ist jedoch die Zeit”, fügt Jasmine seufzend hinzu. “Der Weg zum fertigen Video hat auch drei Monate in Anspruch genommen.”

Der Prozess von der Songidee bis zum fertigen Video dauert natürlich länger, wenn man alles in Eigenregie macht. Doch die Sängerin bekräftigt auch, dass es eine gute Erfahrung war, nicht von anderen Leuten abhängig zu sein. Das brachte ihr im Endeffekt ein hohes Maß an Flexibilität. Diese Arbeitsweise lässt sich auch zukünftig mit ihrem Beruf als Gesangslehrerin gut vereinen, fügt sie hinzu.

Die Entwicklung des musikalischen Ich

Im Frühjahr  2011, als Jasmine den DigiMediaL_musik Zertifikatskurs besuchte, trat sie regelmäßig mit einer vierköpfigen Band auf, erzählt sie. Das Bandprojekt gibt es zwar in der Konstellation immer noch, auch die Songs und die Homepage stehen, jedoch gibt es ein Problem sagt sie lächelnd: “Ich kann nicht booken, ich kann mich generell nicht gut verkaufen. Und das habe ich schon während des Kurses gemerkt, das ist das A und O im Musikgeschäft”, erzählt sie.

“Zunächst dachte ich, dass mir der Zertifikatskurs nur das aufzeigt, was ich eigentlich schon vorher wusste – also alle Aspekte, die notwendig sind, um erfolgreich seine eigene Person als Marke aufzubauen und vor allem die viele Zeit, die man investieren muss”, erzählt Jasmine schmunzelnd. Dann haben ihr aber Dozenten, wie zum Beispiel Prof. Dr. Dieter Georg Herbst, vor Augen geführt, wie man sein Künstler-Ich präzise definiert. “Man muss sich bewusst sein, wie viel oder wie wenig man von sich preisgibt und das war ein wichtiger Punkt, den ich erkannt habe.”, sagt sie. “Sich die Frage zu beantworten, welches Bild man von sich nach außen vermitteln möchte, hat mir geholfen, mein musikalisches Ich zu konkretisieren”. Das brachte den Anstoß für ihr Soloprojekt etwas komplett allein auf die Beine zu stellen, berichtet sie. Ohne Zweifel merkt man, dass es Jasmine so leichter fällt sich selbst zu präsentieren.

Wie geht es weiter?

Seit September ist auch ein neuer Cover Song als Video verfügbar, diesmal eine wunderschöne Ballade von einem ihr Lieblingssänger: John Legend mit “All of me”.

Jasmine Thomas – All Of Me (John Legend Cover)

Konzertmitschnitte, um auch ihre Live-Qualitäten unter Beweis zu stellen, sollen folgen. Für die Zukunft will Jasmine weiter im Bereich A Capella arbeiten. Für Live-Auftritte und weitere Aufnahmen hat sie eine neue Band (drei Sänger, ein Beatboxer) gegründet und sucht aktuell noch nach einem Basssänger. Interesse? Dann meldet euch gern bei ihr.

Wie in ihren zutiefst persönlichen Musikvideos, zeigte Jasmine auch in unserem Gespräch klar Gesicht, Talent und die Marke “Jasmine Thomas”. Weiter so und viel Erfolg für die Zukunft!

Mehr von Jasmine Thomas findet ihr online hier:

 

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