Musikprojekte durch Crowdsourcing und Crowdfunding weiterbringen

Die Weisheit der Vielen und die Kraft der Massen: Crowdsourcing und Crowdfunding gewinnen für Musikschaffende stetig mehr an Bedeutung. Sie bieten eine schnelle, unbürokratische und vor allem kostengünstige und partizipative Möglichkeit, Musik-Projekte jeglicher Art zu realisieren und weiterzuentwickeln.

Doch welche Chancen verbergen sich hinter den beiden Modellen und wie könnt ihr diese wirksam nutzen? Im Rahmen unseres Zertifikatskurses sorgte Crowdfunding-Expertin Karin Blenskens von ikosom für einen tieferen Einblick. Mit diesem Blogbeitrag wollen wir das Kursmaterial mit euch teilen.

 

Nachfolgend geben wir euch einen Überblick über die wichtigsten Punkte.

Crowdsourcing – Nutzung der Schwarmintelligenz

Das Prinzip ist einfach erklärt: viele wissen mehr als einer. So werden durch Kollaborationen deutlich bessere Ergebnisse erzielt, als durch einzelne Individuen. Genau dort setzt das Crowdsourcing an und bedient sich der Interaktions- und Partizipationsmöglichkeiten des Internets. Wer jetzt nur an Effizienzerhöhung in Unternehmen oder Wikipedia denkt, der irrt: Mittlerweile sorgt Crowdsourcing gerade im Musikbereich für Furore. Wie das aussehen kann, zeigt uns die Kampagne „Song Reader“ des Musikers Beck Hansen.

Beck

An seinen Liedern haben sich unzählige Hobby- und Profimusiker versucht. Sie interpretierten seine Noten auf ihre persönliche Weise und veröffentlichten sie im Netz. Daraus entstand ein kollektives Album, das im letzten Jahr für viel Aufsehen sorgte und dessen Verkaufserlöse in eine Nonprofit-Organisation zur künstlerischen Förderung von Schülern flossen.

Viele Projekt-Ideen, aber die finanziellen Mittel fehlen? Versuch’s mal mit Crowdfunding!

Nicht selten scheitern Musikschaffende am bürokratischen oder zeitlichen Aufwand der Fördergeldbeantragung und somit an der Realisierung von Projekten wie Musikaufnahmen oder Touring. Crowdfunding bietet hier eine gute Alternative zu den traditionellen Finanzierungsmethoden, ist aber natürlich kein Selbstläufer und mit viel Kommunikationsaufwand verbunden.

Crowdfunding Definition

Vor allem das reward-based Crowdfunding hat sich im Musikbereich etabliert. Es handelt sich hierbei um eine im Internet ablaufende Finanzierung eines Projekts, bevor dieses umgesetzt wird. Dies geschieht durch kleinere Beträge durch eine Vielzahl von Einzelpersonen, die dann zusammengenommen einen großen Betrag ergeben. Als Anreiz wird den Unterstützern eine ideelle oder materielle Gegenleistung in Aussicht gestellt. Welch durchschlagenden Erfolg so ein Crowdfunding-Projekt haben kann, macht Amanda Palmer deutlich. In nur zwei Monaten sammelte sie über eine Million US-Dollar für die Realisierung ihres neuen Albums.

Amanda

Doch auch Nischenprojekte – hier vor allem Album-Produktionen – werden immer wieder durch Crowdfunding finanziert. Man sollte den Aufwand jedoch nicht unterschätzen! Auch ist es wichtig, einige Regeln zu beachten, damit die Chancen eines Erfolgs der Kampagne steigen. Häufig bieten die verschiedenen Crowdfunding-Plattformen selbst Beratung und Unterstützung an. Und zuletzt sollte man sich auch der Vor- und Nachteile bewusst werden.

Crowdfunding Vor- und Nachteile

 Crowdfunding! Aber wie?

Für diejenigen, die sich nun begeistert in ein Crowdfunding-Projekt stürzen wollen, hat unsere wissenschaftliche Mitarbeiterin Susi Baron im Blog-Artikel „Crowdfunding für Musiker“ ein paar Tipps zusammengetragen:

  • Wähle eine passende Crowdfunding-Plattform.
  • Erstelle eine Seite mit wichtigen Informationen zum Projekt (kreative u. leicht verständliche Beschreibung, Video, Zielbetrag, Projektlaufzeit etc.).
  • Überlege dir möglichst exklusive und kreative Gegenleistungen als Anreiz für die Spender.
  • Rühre die Werbetrommel (z.B. lokale Presse). Informiere mögliche Unterstützer z. B. per E-Mail/Newsletter und insbesondere auch unter Nutzung sozialer Netzwerke wie Facebook, Twitter und Co. über dein Projekt und bitte um Unterstützung.
  • Im Idealfall kommt das benötigte Budget für das Projekt zusammen und du schließt das Projekt innerhalb des festgelegten Zeitraumes erfolgreich ab.
  • Die Plattform überweist dir den gesammelten Endbetrag, ggf. abzüglich einer Provision und Transaktionskosten (Amazon Payments, PayPal etc.).
  • Du setzt deine Idee um und entlohnst die Unterstützer mit den versprochenen Gegenleistungen.
  • Wichtig ist, dass du auch nach erfolgreichem Abschluss weiter mit den Unterstützern kommunizierst.

Download der gesamten Folien

Nun sollte einer erfolgreichen Crowdfunding-Kampagne nichts mehr im Wege stehen. Zum Abschluss gibt es noch die komplette Präsentation des Crowdfunding-Kurses:

-> DMm07_2015-09-01_Crowdsourcing_Blenskens (pdf)

Fragen?

Wenn ihr Fragen oder Hinweise habt, so schreibt uns diese einfach in den Kommentar unter diesem Beitrag.

 

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